Die Geschichte von Crossroads beginnt mit einer Freundschaft - der Freundschaft zwischen Vic Paul und Friedel Pfeiffer, dem Gründer der Gefährdetenhilfe Scheideweg.
Vic Paul kaufte das Land, auf dem wir noch heute leben und stellte es der Gefährdetenhilfe zur Verfügung, um auch hier in Kenia eine ähnliche Arbeit wie die der Gefährdetenhilfe in Deutschland zu beginnen.
Zwei Kulturen, ein Ziel
2005 begann die Arbeit, indem Familie Gröninger aus Deutschland nach Kenia ausgesandt wurde. Zusammen mit der kenianischen Familie Gitau lebten sie in Containern und teilten sich alles. Gemeinsam rodeten sie das Land, machten es urbar und bauten das Wohnhaus und die Halle, die wir noch heute nutzen. Außerdem bauten sie einen Damm, stellten die Wasserversorgung der Farm sicher und begangen mit der Gefängnisarbeit in Westkenia.
Sie nahmen Jungs aus den Gefängnissen auf und ließen sie bei sich in der Familie wohnen. Zwei Jahre lebten die beiden Familien zusammen und leisteten trotz der kulturellen Unterschiede die Pionierarbeit, ohne die Crossroads heute nicht das wäre, was es ist.
Als die deutsche Familie Kenia 2007 verließ, bestand bereits ein guter Kontakt zu „Shikusa Borstal Institution“, dem Jugendgefängnis in Kakamega, aus dem die Jugendlichen bis heute zu uns kommen.
Unabhängigkeit
Sieben Jahre lang schrieb Crossroads eine etwas wechselhafte Geschichte mit verschiedenen Höhen und Tiefen bis sich die Gefährdetenhilfe Scheideweg schließlich 2012 von Crossroads trennte. Im Anschluss daran entstand unter der Leitung von Paul Lilan und John Mutali eine unabhängige kenianische Organisation.
Noch im selben Jahr wurde Peter Togom mit seiner Familie als Leiter eingesetzt. Auch heute leitet er Crossroads, besucht Gefängnisse und gibt den Jugendlichen eine zweite Chance.
Selbstversorger
Da es von Anfang an geplant war, dass Crossroads sich möglichst selbst versorgen können und finanziell unabhängiger werden sollte, wurde 2014 sowohl die erste Kaffee- als auch die erste Bananenplantage gepflanzt. Bei der Kaffeeplantage war Jörn Pfeiffer, der Sohn von Friedel Pfeiffer, eine große Hilfe. Durch ihn und andere Crossroads nahestehenden Menschen blieb und bleibt die Freundschaft zwischen Crossroads und der Gefährdetenhilfe Scheideweg bestehen.
Zu jedem Zeitpunkt der Entwicklung wurden natürlich immer Jugendliche aufgenommen, die die Möglichkeit bekamen an dem Rehabilitationsprogramm teilzunehmen.
Neue Partner und Projekte
2019 wurde Coworkers Partner von Crossroads und sandte die Familie Schließer nach Kenia aus. Seit dem konnten viele Projekte realisiert werden. So wurden 2020 beispielsweise die Mehrzweckhalle mit Küche und die Wet-Mill (deutsch: Nass-Mühle) für die Kaffee-Verarbeitung gebaut.
Kurz darauf wurde Benard Rotich als Farm-Manager eingestellt. Unter seiner Verantwortung stieg die Produktion seit dem um etwa 200% an. Der Kaffee-Anbau wurde im Folgejahr, 2021, ebenfalls um 30% gesteigert.
Das Boys-Hostel wurde 2022 fertig gestellt. Es dient als Unterkunft für maximal 10 Jungs und 10 Freiwillige.
Das Familienhaus wurde noch im selben Jahr gebaut. Es soll Platz für zwei Familien bieten, die hier im vollzeitlichen Dienst mitarbeiten.
Außerdem wurde ein moderner Laufstall mit Liegeboxen für die Kühe gebaut, durch den die Milchproduktion nach dem Kaffeeanbau zum zweiten Standbein der Farm ausgebaut wird.
Zukunftsperspektive
Vom Beginn der Arbeit vor 18 Jahren bis heute wurden etwa 30 Jugendliche in Crossroads aufgenommen. Im Moment leben 5 Jungs auf der Farm und durchlaufen das ganzheitliche Rehabilitationsprogramm, in dem sie seelisch, geistlich und praktisch auf ihr neues Leben in Freiheit vorbereitet werden.
Nach wie vor herrscht eine tiefe Verbundenheit zwischen Crossroads und der Gefährdetenhilfe Scheideweg.
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