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Stories


Hallo, ich heiße Laban Okinyi Onyango und bin in Migori County, Westkenia als neunter von zehn Geschwistern aufgewachsen.


Mit 4 Söhnen und 6 Töchtern hatten meine Eltern eine Menge Kinder zu versorgen, was eine ziemliche Herausforderung darstellte, da wir in ärmlichen Verhältnissen lebten.


Unser Leben war nicht leicht. Es fehlte uns immer wieder an Essen, einem Schlafplatz oder dem Geld für die Schule, sodass ich zeitweise nicht weiter lernen konnte.


Mein Vater starb bereits 2015 und meine Mutter lebte danach nur noch zwei Jahre, sodass meine Geschwister und ich 2017 schließlich zu Vollwaisen wurden.


Als ich etwa 15 Jahre alt war nahm meine Großmutter mich auf, um für mich zu sorgen. Während ich bei ihr lebte, machte ich die 5. Klasse zu Ende. Doch danach reichte das Geld nicht mehr, um mich weiter zur Schule schicken zu können. Da sie außerdem sehr alt war, hatte sie Schwierigkeiten sich überhaupt weiter um mich zu kümmern.


Also zog ich anschließend zu meinen drei Brüdern, weil ich hoffte, dass sie mir mit meinem Schulgeld helfen könnten. Doch auch hier hatte ich keinen Erfolg. Sie hatten ebenfalls kein Geld, um mich zu unterstützten.


Schließlich zog ich zu meinem Onkel, der es mir ermöglichte die Schule bis zur

8. Klasse abzuschließen und somit meinen Grundschulabschluss zu machen.


Gerade als ich die weiterführende Schule beginnen wollte, wurde ich 2019 verurteilt und kam in das Jugendgefängnis "Shikusa Borstal Institution". Dort sollte ich meine 3-jährige Haftstrafe verbringen.


Dennoch durfte ich das Jugendgefängnis bereits 2020 verlassen, weil ich bereit war meine zweite Chance in Crossroads zu ergreifen. Dort bekam ich die Möglichkeit eine Ausbildung zum Elektriker in der Berufsschule von "Diguna" zu machen.


Durch die Gottesdienste, die im Gefängnis durchgeführt wurden, durfte ich Gott kennen lernen und habe erfahren, dass er mich liebt und immer mit mir geht. Er lässt mich nie alleine, auch wenn alle anderen es tun.


Nach dem Abschluss meines zweiten Lehrjahres durfte ich anfangen in Crossroads als Elektriker zu arbeiten. Dabei unterstütze Nick, einer der Mitarbeiter mich tatkräftig und brachte mir mehr bei als ich in meiner Ausbildung lernen konnte. Dank seiner Anleitung verlege ich die Elektrik in unserem Familien-Haus fast selbstständig. Bei Fragen ist er nach wie vor mein erster Ansprechpartner. Er ist für mich ein Mentor geworden, an den ich mich wenden kann und


Bereits im Gefängnis fing ich an Gott zu dienen, indem ich predigte und den Lobpreis anleitete. Diese Dienste durfte ich hier in Crossroads weiter machen. Zusätzlich fing ich vor einiger Zeit an die sonntäglichen Kindergottesdienste anzuleiten.


Mittlerweile bin ich seit etwa anderthalb Jahren in Crossroads, habe viel dazu lernen dürfen und bin Gott dankbar für diese zweite Chance.


Crossroads ist mein Zuhause geworden. Ich liebe die Menschen hier, weil sie Familie für mich sind. Sie fragen wie es mir geht und sorgen sich um mich, was ich zuvor nicht so kannste. Deswegen bedeutet es mir um so mehr. Ich habe hier das Gefühl angenommen und wertgeschätzt zu werden.


Ende Februar 2023 habe ich das ganze Rehabilitationsprogramm durchlaufen und darf zurück nach Hause. Und während ich weiß, dass es das Beste für mich ist, habe ich doch Angst dort nicht so gut aufgenommen zu werden wie hier bei Crossroads. Ich habe Angst davor, dass ich zuhause verurteilt werde und dass es mir schwer fallen könnte neue Freunde zu finden, mich überhaupt an das Leben dort zu gewöhnen.


Ein Teil von mir würde gerne für immer bei Crossroads bleiben. Hier habe ich Brüder, hier habe ich Familie.


Doch ich weiß, dass ich bei Crossroads genug gelernt habe, um mir ein gutes, verantwortungsbewusstes Leben in meiner Heimat aufzubauen. Dafür bin ich Gott und meiner Familie bei Crossroads unglaublich dankbar.





Hallo, ich bin Ben Kisa und wuchs im Kitali Tranzoia County, in Westkenia bei meinem Großvater auf.


Meine Eltern kannte ich nicht, da sie mich bereits mit 9 Monaten bei meinem Großvater absetzten.


Meine beiden jüngeren Brüder lebten ebenfalls nicht bei unseren Eltern. Einer der beiden wuchs mit mir zusammen bei unserem Großvater auf, der andere lebte bei unserer Großmutter.


Die Schule besuchte ich nur bis zur 6. Klasse. Weiter konnte ich nicht lernen, weil ich anfangen musste zu arbeiten. So versorgte ich meinen Großvater und mich bereits im Alter von 12 Jahren selbst.


Mit 15 Jahren wurde ich zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, die ich im Jugendgefängnis "Shikusa Borstal Institution" absitzen musste.


Die Zeit im Gefängnis war hart. Ich habe besonders darunter gelitten, dass ich keinen Besuch bekam, keinen hatte, der mir Hoffnung schenkte. Wenn es Besuchstage gab, war das für die anderen Jungs immer eine große Freude, nicht jedoch für mich. Worauf sollte ich mich auch freuen? - Es kam ja sowieso niemand, um mich zu sehen oder mir Dinge wie Seife mitzubringen. Wenn die Familie oder Freunde einen im Gefängnis nicht mit Hoffnung und auch materiellen Dingen unterstützen, dann wird das Leben dort von Entbehrungen geprägt.


Etwas Gutes hat meine Zeit im Gefängnis aber doch gebracht. Denn wäre ich nicht dort gelandet, dann hätte ich wahrscheinlich nie von Jesus gehört und davon, dass er mich liebt und mich im Leben leiten will. Ihn kennen zu lernen gab mir Kraft.


In dieser Zeit konnte ich viel lernen, so hart es oft auch war. Aber wenn ich zurück schaue, dann kann ich Gott dafür danken, dass er mich dort hin geführt hat. Denn sonst hätte ich mein Leben vielleicht nicht geändert.


Nach einiger Zeit kamen die Leute von Crossroads zu uns ins Gefängnis. Durch das Interview mit Teresa Togom für meinen Platz im Rehabilitationsprogramm bekam ich Hoffnung. Bis heute bin ich tief bewegt davon, wie ich von den Menschen hier behandelt wurde und werde.


Nach einem Jahr und drei Monaten durfte ich das Jugendgefängnis endlich verlassen und meine zweite Chance in Crossroads ergreifen.


Nach drei Monaten bei Crossroads stand meine erster Besuch in meiner Heimat an. Dort erfuhr ich, dass mein Großvater während meiner Abwesenheit gestorben war. In meiner Trauer gab es jedoch einen Lichtblick. Denn nun lernte ich endlich meine Mutter kennen. Sie und mein Vater sind geschieden und während er mit seiner neuen Frau zusammen lebt, kümmerte meine Mutter sich um meinen beiden jüngeren Brüder.


In Crossroads konnte ich meine Ausbildung zum Klempner beenden. Zusätzlich durfte ich eine Menge für mein Leben lernen und habe viel Unterstützung erfahren.


Tabitha studierte mit mir die Bibel, brachte mir bei wie ich die Dinge, die ich bekam, gut behandelte und lehrte mich wie man Geld spart und wie man es weise ausgibt.


Philipp brachte mir das Traktorfahren bei und Chris half mir meine Führerschein zu machen. Das Ehepaar Togom übernahm die Rolle meiner Eltern. Peter und Teresa behandeln mich gut, zeigen mir ihre Liebe und rufen mich nach wie vor immer wieder an, um zu erfahren wie es mir geht. Teresa hat mich eine Zeit lang sogar mit Essen versorgt, als ich wegen meiner Arbeit zu wenig hatte.


Mir ist Crossroads wichtig, weil es mein Leben veränderte.


Nachdem ich das gesamte Rehabilitations- und Reintegrations-Program durchlaufen hatte, durfte ich als Freiwilliger mitarbeiten und die nächsten Jungs, die kamen, in ihrer Rehabilitation unterstützen.


Als ich nach Hause zurück ziehen wollte, gab es einige Missverständnisse mit meinem Vater, sodass ich mich dazu entschied nach Eldoret zu ziehen. Dort lebe ich nach wie vor und arbeite als Klempner.


Anfang 2023 durfte ich in Crossroads mithelfen den Graben für die neue Wasserzuleitung von der Quelle auszuheben. Es bewegt mich tief, dass ich immer noch hier her kommen darf und dass Crossroads mir diese Arbeit angeboten hat.


Noch lebe ich alleine in Eldoret, aber ich hoffe bald genug Geld zusammen zu haben, um meiner Mutter ebenfalls ein kleines Zimmer dort mieten zu können. Ihre Lebensumstände sind nicht gut und ich will ihr helfen so gut ich kann.


Ich vertraue weiterhin auf das, was ich im Gefängnis und in Crossroads lernen durfte: dass Gott für mich sorgt und mich führt. Dafür werde ich immer dankbar sein.




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